Twitter – gefangen im Vogelkäfig

Auf in eine dystopische Zukunft. Illustration: Dall-E

Regelmässige Leser wissen, dass ich mit Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk meine Mühe habe. Und die Umbenennung in 𝕏 ist hier nicht mal vorne mit dabei.

Musk ist ein erratischer Alleinentscheider mit zu viel Macht, er amplifiziert dubiose Stimmen, die Schweizer Twitter-Bubble trocknet aus.

Bloss: was tun? Ich habe viele Alternativen probiert:

  • Mastodon (zu bubblig)
  • Bluesky (zu wenig los)
  • Threads (zu Influencer-Girlie-mässig)

Meine Befürchtung wurde deshalb wahr: Twitter ist immer noch die beste Alternative zu Twitter – wenn auch auf tieferem Niveau. Der Umstieg von Apple zu Android (oder umgekehrt) ist 100x einfacher, als aus dem Vogelkäfig Twitter zu entfliehen.

Und sowieso sollten wir uns davon lösen, dass diese Alternative überhaupt jemals kommen wird.

Egal was man über Musk denkt, als Journalist ist man weiter auf Twitter angewiesen: Vor allem bei internationalen Themen erfährt man hier vieles zuerst. Das ist notabene nicht Musks Verdienst, sondern ist über die Jahre so gewachsen (Danke, Jack).

Deshalb heisst es wohl: Bis zum twitteren Ende!

PS: Immerhin gibt es einen Trick, auf dem Handy weiterhin das originale Twitter-Icon verwenden zu können.

Bö am Social-Media-Gipfel Nr. 71

Es war mal wieder ein Herzens-Thema. An der Institution Social-Media-Gipfel #smgzh durfte ich am 1. November 2023 (immer am Morgen früh um 0730 im Tibits) zum Thema «Twitlife-Crisis und Social-Media-Müdigkeit» reden. Danke Bernet für die Einladung und Merci an Boris Baldinger für die Bilder und Sascha Felix fürs Video.

Geneigte Blog-Leser wissen ja, dass ich mich über Elon Musk nerve, seit er Twitter zerstört hat. Und dass es mir gleichzeitig trotzdem schwerfällt, von 𝕏 loszulassen (zu den ganzen internationalen Krisen gibts dort halt nach wie vor gute Infos).

Jedenfalls habe ich versucht, einen nicht allzu sentimentalen Rückblick zu machen – und einen Ausblick auf eine fragmentiertere Social-Media-Welt zu wagen.

Ich habe ein paar Folien gezeigt, die ohne Erklärung nicht immer Sinn ergeben. Was aber Sinn ergibt und mir wichtig ist, steht auf der aktivistischen Folie 12.

Neue Plattformen wie Bluesky, in das ich einige Hoffnungen stecke, entstehen nicht einfach so über Nacht, wir müssen alle mithelfen, damit es gut wird. One post at a time!

Benkö ist jetzt im Himmel #Bluesky

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Nach Mastodon und Threads checke ich jetzt mal Bluesky als Twitter-Alternative aus. Grund ist nach wie vor, dass Elon Musk sein 44-Milliarden-Vanity-Spielzeug 𝕏 unerträglich macht.

Momentan ist das Bluesky noch im Beta-Stadium und relativ restriktiv mit Einladungen. Klar, noch sind im Vergleich wenige Leute drauf. Aber der Vibe ist gut. Alles fühlt sich nach Twitter im Jahr 2007 an. Ich jedenfalls hatte schon diverse positive Erlebnisse im blauen Himmel. Was noch fehlt im Vergleich zum Original, sind die diversen internationalen Nachrichtenquellen, z.B. zu Israel oder Ukraine. Aber eben, die Konkurrenz hat auch ein paar Jährchen Vorsprung.

Dank offener Architektur sind auch personalisierte User-Handles möglich. Ihr findet mich als «@benkoe.com» im blauen Himmel unter der Url: bsky.app/profile/benkoe.com Nicht zuletzt freut es mich, dass ich meine damals gekauft Domain doch für etwas Sinnvolles gebrauchen kann ;-)

PS: Als kleines Side-Project im Büro haben wir auch «Blick» auf Bluesky gebracht; Kollega Benny schrieb den Bot. Das Branchenportal «persoenlich.com» hat darüber geschrieben.

PPS: Am 1. November widme ich mich auch am in Zürich weltberühmten Social Media Gipfel dem Thema: «X versus Mastodon und Co. – welche Plattformen können Twitter ablösen?»