Twitter – gefangen im Vogelkäfig

Auf in eine dystopische Zukunft. Illustration: Dall-E

Regelmässige Leser wissen, dass ich mit Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk meine Mühe habe. Und die Umbenennung in 𝕏 ist hier nicht mal vorne mit dabei.

Musk ist ein erratischer Alleinentscheider mit zu viel Macht, er amplifiziert dubiose Stimmen, die Schweizer Twitter-Bubble trocknet aus.

Bloss: was tun? Ich habe viele Alternativen probiert:

  • Mastodon (zu bubblig)
  • Bluesky (zu wenig los)
  • Threads (zu Influencer-Girlie-mässig)

Meine Befürchtung wurde deshalb wahr: Twitter ist immer noch die beste Alternative zu Twitter – wenn auch auf tieferem Niveau. Der Umstieg von Apple zu Android (oder umgekehrt) ist 100x einfacher, als aus dem Vogelkäfig Twitter zu entfliehen.

Und sowieso sollten wir uns davon lösen, dass diese Alternative überhaupt jemals kommen wird.

Egal was man über Musk denkt, als Journalist ist man weiter auf Twitter angewiesen: Vor allem bei internationalen Themen erfährt man hier vieles zuerst. Das ist notabene nicht Musks Verdienst, sondern ist über die Jahre so gewachsen (Danke, Jack).

Deshalb heisst es wohl: Bis zum twitteren Ende!

PS: Immerhin gibt es einen Trick, auf dem Handy weiterhin das originale Twitter-Icon verwenden zu können.

Eine Antwort auf „Twitter – gefangen im Vogelkäfig“

  1. Wie wahr. Bis auf eines: Es ist nicht egal, was man über Musk denkt. Ich verstehe, das Journalisten mangels Budgets und unter Zeitdruck für ihre Recherchen angewiesen sind auf die Welt in der App. Das war so lange ok, als das globale Ereignisdestilat dank Diversifizierung und 1700 Aufpassern unterm Strich einigermassen objektiv war. Wer aber heute auf X mehr als stumm kopfschüttelnd mitspielt, macht sich mit ihrem nun komplett verkehrten Sinn und Zweck gemein. Bekanntlich sollten Journalisten gerade das nicht tun. Die meisten wissen das und bedienen sich folglich heute schweigend auf X. Auf Bluesky ist es deshalb so still, weil gerade die Journalisten dort nicht sind. Denn so war es auch einmal auf Twitter: ein Geben und Nehmen, Journalisten haben geschrieben, kommentiert, interagiert und zum Dialog eigene Texte beigetragen. Mittlerweile nutzen die meisten die Plattformen nur noch als Quelle. So ist ihnen ein leckes und grausliges X natürlich lieber als das mangels Content öde Bluesky. Es sind die interagierenden Content-Lieferanten, die bestimmen, wo die Musik spielt.

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