Espresso für Piloten #Solis

Fast schon perfekt: Bös Espresso nach vier Tagen üben.

Diesen Eintrag tippe ich vor allem auch, damit die «Solis Barista Pro 114» auch ein normales Suchergebnis auf Google generiert – und nicht nur die Page eines Shops. Ausserdem scheint Solis eine der letzten Firmen zu sein, die Social-Media-mässig nicht existiert. Eigentlich schade. Denn was ist mehr social, als Kaffee zu trinken?

Und zweitens möchte ich natürlich die Barista für ihren Espresso lobpreisen. Okay, vielleicht reagiere ich jetzt ein wenig über, weil ich erst im Alter von 37 eine richtige Kaffeemaschine kaufe. Denn bisher war ich eigentlich mit der Caffettiera ganz zufrieden. Und zweitens jagte es in der alten Wohnung bei allem über der Wattzahl einer Sparlampe die Sicherungen raus.

Nun heissts aber: Neue Wohnung, neue Kaffeemaschine. 

Ein paar schwache Sekunden habe ich ja mit einer Nespresso-Maschine geliebäugelt – der Einfachheit halber. Doch selbst ist der Mann. Und da ein Vollautomat bloss einen Kompromiss rauslässt, musste es halt doch eine Kolbenmaschine sein. Sogar eine mit integriertem Mahlwerk (sei angeblich fürs Schäumchen etc. besser).

Irgendwie viel meine Wahl auf die «Solis Barista Pro 114»: Chromstahl, Pumpe mit 15 Bar Druck und 18-stufigem Mahlwerk.

Doch Achtung: Damit das Ding den ersten Espresso rauslässt, brauchts die ganze Konzentration. Und das lesen des Handbuchs. Die Start-Checkliste einer Boeing 747 ist ein Dreck dagegen. Kurz gesagt (und nachdem die Mahlstärke und -menge mal eingestellt sind) geht es so: Kolben rein. Wasser durchlaufen lassen (ohne Pulver, zwecks Aufheizung des Metalls). Dann Pulver rein ins Siebli. Kolben rein. Wasser durchlaufen lassen. Trinken. Dann alles waschen – und nochmals Wasser durchlaufen lassen (zwecks Reinigung).

Und apropos Siebli: Es gibt nicht nur ein kleines und ein grosses (doppelter Espresso), sondern auch ein ein- und ein doppelwandiges. Total also vier… wobei ich die doppelwandigen vorziehe.

Nach einem kleinen bisschen Handarbeit hat man also flugs einen Espresso. Und für die vier Tage, an denen ich am Herumpröblen bin, bin ich ganz zufrieden mit dem Resultat.

Ich denke aber, dass mit der Feinjustierung der diversen Einstellmöglichkeiten das Resultat noch besser – und das Schäumchen noch dicker wird. Jedenfalls ist der Kaffee so gut, dass einem die schale Brühe in manchen Restaurants wie aus dem Selecta-Automat vorkommt.

Nach einem Monat Übung wage ich mich dann wohl an die zweite Stufe: Den Dampfhahn für den Milchschaum.